Die Thermografietechnik ermöglicht eine einfache und schnelle Diagnoseerstellung ohne Stressfaktoren für das Tier.

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Zahlreiche Tierärzte haben entdeckt, dass die Infrarot-Thermografie eine zuverlässige, nicht-invasive Methode zur Erkennung heißer Stellen ist, da diese Technik in Echtzeit eine visuelle Karte der Hauttemperaturgradienten liefert. Da Wärme eines der Hauptanzeichen für Entzündungen oder Verletzungen ist, kann die Infrarotthermografie hier zu einem sehr frühen Zeitpunkt bei Erkennung und nichtinvasiver Diagnose eingesetzt werden. Gereizte Nerven und Muskeln lassen sich ebenfalls problemlos erkennen.

Unterstützung von Forschungsprojekten an Tieren in zoologischen Gärten seit Juni 2006 (Elefant, Eisbär, Malaienbär, Grizzlybär).

 

Projekt Kölner Zoo

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Die Infrarotthermographie findet heutzutage auch in der biologischen Forschung und in der Tiermedizin vielfache Anwendung. Diese Methode hat den Vorteil, dass die Tiere aus der Distanz untersucht werden können, ohne sie betäuben oder berühren zu müssen und ihnen so weder Schmerzen noch Stress verursacht. Neben Trächtigkeitsbefunden und Diagnosen von Entzündungen ermöglicht die Thermographie auch Untersuchungen zur Temperaturregulation.

Seitens des Kölner Zoos läuft derzeit eine Studie zur Thermoregulation bei Bären. Die Familie der Großbären ist eine der am weitesten verbreiteten Säugetiergruppen der Welt. Ihr Vorkommen reicht von der Arktis über die Wälder der gemäßigten Zonen bis hin zu den Subtropen und Tropen. Die extremen klimatischen Bedingungen der unterschiedlichen Lebensräume stellen enorme thermoregulatorische Ansprüche an die jeweilige Art.

In der geplanten Studie soll mithilfe der Infrarotthermographie und systematischen Verhaltensbeobachtungen der Einfluss unterschiedlicher klimatischer Bedingungen auf die Temperaturregulation bei Bären untersucht werden. Die Wärmebildaufnahmen werden von uns durchgeführt.

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Die Datenaufnahme erfolgt an den die Arktis bewohnenden Eisbären und den in den Tropen lebenden Malaienbären, als Vertreter zweier Habitate mit deutlich unterschiedlichen Anforderungen an die Temperaturregulation. Ziel der Untersuchung in mehreren Zoologischen Gärten ist herauszufinden, wie die Tiere mit dem in unseren Breiten herrschenden Klima zurechtkommen. Dazu werden sie bei verschiedenen Außentemperaturen thermographiert. Die Thermogramme der Körperoberflächen geben Auskunft darüber, in welchem Maß die Tiere in der Lage sind, Wärme abzugeben oder zu konservieren.

Solche Erkenntnisse sind für die Optimierung der Haltungsbedingungen in zoologischen Gärten notwendig und erweitern darüber hinaus Kenntnisse zur Physiologie der Tiere, die für die Einschätzung der Risiken durch Umweltveränderungen wichtig sind.

Mit herzlichem Dank an Frau Dr. Kolter, Frau Dipl. Biologin Schneider und Zoodirektor Herrn Pagel vom Kölner ZOO.

 

Unsere Messungen im Kölner Zoo

 


Quellennachweis

Schneider, M. and L. Kolter (2007): Thermoregulation in Malayan Sun Bears (Helarctos malayanus) – Preliminary results. Abstr. 6th International Zoo and Wildlife Research Conference on Behaviour, Physiology and Genetics, 7.-10.10.2007, Berlin, Germany, 191 (auf Einladung des Veranstalters als Kurzvortrag präsentiert).

Schneider, M. and L. Kolter (2007): Thermoregulation in Polar Bears (Ursus maritimus) – Preliminary results. Abstr. 18th International Conference on Bear Research and Management, 4.-10.11.2007, Monterrey, Mexico, 190.